„Mütter, die den Sohn in Beschlag nehmen, sind keine Seltenheit. Beunruhigend wird es, wenn der Sohn es geschehen lässt - wie in dem Familiendrama. Für sein Sittenbild des postsozialistischen Rumäniens bekam C?lin Peter Netzer bei der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären.“ (Süddeutsche Zeitung) „Präzise und eindringlich!“ (tip Berlin)
Blondierte Frisur, knallroter Nagellack, makellose Schminke. Der Rücken durchgestreckt, die Hände immer am Steuer. Die Handtasche und das Telefon eine Waffe und der Pelzmantel eine Rüstung. Die 60jährige Cornelia ist vor allem eines: souverän. Als ihre Schwester ihr die Nachricht überbringt, dass ihr 34-jähriger Sohn Barbu in einen Unfall verwickelt ist und ein Kind überfahren hat, verschwendet sie keine Sekunde an Sentimentalitäten. Sie unternimmt alles, um ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren, droht den Beamten mit ihren Beziehungen nach oben und schreckt vor Bestechung nicht zurück. Sie bestimmt die Spielregeln, bis sich der Filius ihrer erdrückenden Liebe entzieht. Erst sehr spät realisiert die Dame aus der Oberschicht, dass nicht jeder zu kaufen ist, und empfindet beim Besuch der in Armut lebenden Eltern des gestorbenen Jungen einen Hauch von Mitgefühl. „Ein großes menschliches Drama über unsühnbare Schuld und verzweifelte Liebe, zu Recht mit dem Goldenen Bären belohnt.“ (KulturSpiegel) „...der rumänische Regisseur feiert die Willenskraft der Frauen.“ (Der Spiegel)
RO 2013
ab 12 J.
112 Min.
R Calin Peter Netzer | B Calin Peter Netzer, Razvan Radulescu | K Andrei Butica | D Luminita Gheorghiu, Bogdan Dumitrache, Ilinca Goia, Natasa Raab, Mimi Branescu | BE