PARADIES: GLAUBE
Was muss ein Mensch tun, um ins Paradies zu kommen? Zunächst einmal: Glauben! Dass manch Gläubige dafür auch leidet, zeigt die Protagonistin des zweiten Teils der „Paradies“-Trilogie von Ulrich Seidl, der hierfür mit dem Spezialpreis der Jury beim Filmfestival in Venedig 2012 ausgezeichnet wurde und damit einen handfesten Skandal auslöste. Der letzte Teil „Paradies: Hoffnung“ startet im Mai!
Für Katholiken, die ihren Glauben ernst nehmen, soll das Leben ein langer, steiniger Weg sein. Anna Maria ist so eine Katholikin - und zwar mit mit Leib und Seele. Seit sie sich vor zwei Jahren Gott zugewendet hat, durchziehen verschiedene Rituale der Demut ihren Alltag. Um sich vor unkeuschen Gedanken zu bewahren, geißelt sie sich selbst und rutscht betend auf den Knien durch die klinisch sauberen Räume ihrer mit Devotionalien vollgestopften Wohnung. Ihren Urlaub verbringt sie damit, eine Wandermuttergottes-Statue von Haus zu Haus zu tragen, um Einwanderer vom christlichen Paradies zu überzeugen und vor allem: Österreich wieder katholisch zu machen.Eines Tages kehrt ihr Ehemann Nabil, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, nach Jahren der Abwesenheit aus Ägypten zurück. Ein Kleinkrieg um Ehe und Religion beginnt, bei dem ihr Glauben auf eine harte Probe gestellt wird. „Man wird abermals mit grandios kadrierten Bildern belohnt und kann einer Geschichte beiwohnen, die einen herrlich verstören und unangenehm berühren wird und die in all ihrer Konstruiertheit eine echte, herrlich dreckige und sich nach Liebe verzehrende Seele trägt.“ (Kino-zeit.de) „Der Filmemacher geht mit dem Publikum nicht zimperlich um, begnügt sich nicht mit Andeutungen. Eine Szene bricht nicht ab, sobald sich Verstehen einstellt, sie hält an, wird beinahe exerziert, reizt, bis sich eine Reaktion aufbaut. Dann haben sich die Bilder eingebrannt, unwiderruflich.“ (Press-play.at) „Seidl ist aber kein Provokateur, er ist ein brillanter Störer. Seine Figuren sind zwar böse und niederträchtig, aber immer auch Opfer von struktureller Gewalt. Er stellt sich nie über sie – weder in seinen frühen Dokumentarfilmen noch in den späteren Spielfilmen. Im Unterschied zum Reality-TV der RTL-Nachmittage nimmt er seine Protagonisten, deren Sehnsüchte und Sorgen ernst. Und darin liegt die große Kraft seiner Filme sowie der Grund, warum man im Kino immer wieder sitzen bleiben sollte, auch wenn es wehtut.“ (intro)
R Ulrich Seidl | B Ulrich Seidl | K Wolfgang Thaler | M Ed Lachman | D Maria Hofstätter, Nabil Saleh, Natalya Baranova, Rene Rupnik, Daniel Hoesl | BE

Und welcher ist Ihr absoluter Lieblingsfilm? Bamberger Persönlichkeiten stellen ihren Lieblingsfilm live vor.


Überraschung garantiert. Und im Original!





