DIE KINDER DER TOTEN
Das Regieduo Kelly Cooper und Pavol Liska hat es unerschrocken gewagt, Elfriede Jelineks monumentalen und wichtigsten Roman „Die Kinder der Toten“ (1995) zu verfilmen. An steirischen Originalschauplätzen entstand mit LaiendarstellerInnen ein Heimatfilm auf Super-8, der sich schleichend in eine Auferstehung untoter Gespenster verwandelt. Vom Heimat- zum Zombie-Film – das Alberne und Vulgäre funktioniert da wie dort hervorragend. Ein cinephiler Wahnsinn, den man nicht verpassen sollte.
Neben Thomas Bernhard gingen wohl wenige österreichische Autoren so hart und erbarmungslos mit ihrer eigenen Heimat ins Gericht wie Jelinek. Für die Pension Alpenrose ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Auch Karin und ihre Mutter gehören zu der Menge der Reisenden, die sich hier verwöhnen lassen. Nach einem schrecklichen Busunfall kehrt Karin als Untote zurück und wird fortan von der eigenen, bösartigen Doppelgängerin verfolgt. Die verrückten Ereignisse beginnen sich nun zu häufen und plötzlich kriechen aus allen Ecken die Toten und suchen die Welt der Lebenden heim. „Ein sehr freies, wüst zerfleddertes – und darin durchaus kongeniales – Splatterding“ (Ekkehard Knörer, taz)
R Kelly Copper, Pavol Liska | B Kelly Copper, Pavol Liska | K Kelly Copper, Pavol Liska | M Wolfgang Mitterer | D Andrea Maier, Greta Kostka, Klaus Unterrieder | BE
www.cineleusis.com/2019/09/06/die-kinder-der-toten